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Ungarn - das Land an sich und unsere Umgebung

28.12.2017

da wir unsere Webseite abspecken, packe ich die frühen Berichte über unsere Umgebung hier in den Blog:

Ich gebe es zu, bevor ich - Yella - hierher zog, hatte ich keinen blassen Schimmer von Ungarn. Hätte man mir gesagt es liege am Meer, ich hätte es geglaubt. Hätte man mir gesagt, dass ich mal in einem Landstrich namens „Westtransdanubien“ wohnen würde, hätte ich geantwortet „Niemals! Da wird man doch vom Vampir gebissen!“

Nun, ich stellte fest, dass Ungarn ein Binnenland ist und bisher recht vampirfrei daher kommt.

Wir leben am Dorfrand von Nemessándorháza, einem dreihundert-Seelen-Dorf im Westen von Ungarn. Im Dorf selbst gibt es einen kleinen Laden und , je nach Pachtsituation, eine kleine Kneipe. Im Nachbardorf Búczúszentlászló gibt es noch einen weiteren Laden, ebenfalls eine Kneipe, eine Bank, eine Poststation, einen Internetzugang und einen Allgemein-, Zahn- und Tierarzt (nicht in einer Person!) und seit Neustem eein Solarium. 🙂 Die Landschaft ist leicht hügelig, dichte Wälder wechseln sich ab mit landwirtschaftlich genutzten Flächen. Die nächste größere Stadt ist Zalaegerszeg, ca. 15 km entfernt.

Ungarn wird von sieben Ländern umgrenzt: Österreich, Kroatien, Rumänien, Serbien und Montenegro, Slowakei, Slowenien und der Ukraine. Davon sind Österreich, Kroatien und Slowenien binnen einer guten Stunde Autofahrt von unserem Wohnort aus zu erreichen. Graz ist ungefähr zweieinhalb Stunden entfernt, genauso wie Budapest, welches in die entgegengesetzte Richtung liegt. Ungarns berühmter Binnensee, der Plattensee, auf Ungarisch Balaton genannt, liegt eine halbe Fahrstunde von uns entfernt, daneben gibt es viele Thermalbäder in der nahen Umgebung, unter anderem den berühmten Thermalsee Hevíz.

Ungarns Klima liegt im Übergang vom atlantischen zum kontinentalen Klima, das bedeutet eher trocken-kalte Winter und eher trocken-warme Sommer.

Kulturell gibt es kleine Unterschiede, zum Beispiel was das Essen angeht: Fleisch und recht schwere Speisen dominieren die Speisekarte, Vegetarier wie wir haben meist nur eine ziemlich kleine Auswahl, obwohl der klassische Gemüsegarten in den Dörfern eigentlich Bestandteil jedes Grundstückes ist. Im Sommer wachsen überall in den Vorgärten die buntgeblümten Kittelschürzenpopos der ungarischen Mütterchen empor, die mit gekrümmtem Rücken in der Erde wühlen.

Obwohl die Preise für nahezu alle Gegenstände des täglichen Gebrauchs fast das Niveau von Deutschland erreichen, beträgt der ungarische Durchschnittslohn nur um die 400 Euro, aus diesem Grund reißen sich viele Ungarn um Gelegenheitsjobs und schuften auch am Wochenende um etwas dazu zu verdienen. Seit Ungarn in der EU ist, wachsen auch hier die Filialen der Großkonzerne wie Pilze aus dem Boden, in Zalaegerszeg finden sich alle großen Anbieter: Aldi, Intersport, Mediamarkt usw., ein Großteil der Produkte natürlich unbezahlbar mit 400 Euro Lohn.

Sinti und Roma stellen mit 10% Bevölkerungsanteil die größte Minderheitengruppe in der Bevölkerung Ungarns dar.

Ungarisch gehört zur ugrischen Gruppe der uralischen Sprachfamilien und ist als Sprache nicht zu vergleichen mit den in Deutschland und in der Schweiz gängig gesprochenen Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch oder Spanisch. Man sagt, es sei entfernt dem Finnischen und Estnischen ähnlich. Grammatikalisch völlig anders aufgebaut und von den Wortlauten auch nicht herzuleiten, gilt es, sich mit Disziplin dahinter zu klemmen und auswendig zu lernen. Die Ungarn reagieren begeistert, wenn man als Ausländer ihrer Sprache mächtig ist, denn sie sind es nicht gewohnt, dass sich jemand die Mühe macht, sie eigens zu lernen.

Der Ungar an sich ist ein geselliger und gastfreundlicher Mensch. Kommt man zu einem Ungar auf Besuch, dauert es nicht lange, bis der allseits beliebte „Palinka“, ein Obstbrand, auf dem Tisch steht. Die ungarische Hausfrau hat eigentlich immer irgendetwas Selbstgebackenes da, dazu gibt es Kaffee und Wein, den viele Ungarn in ihren kleinen Weingärten selbst anbauen.

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