Die eigene Gesundheit und die Selbstbestimmung
„Heute geh` ich zum Arzt, denn der muss auch leben. Der verschreibt mir was, denn die Pharmaindustrie muss auch leben. Das kauf ich in der Apotheke, denn die müssen auch leben... Und dann schmeiss ich das ganze Zeug weg, denn ich will auch leben.“ – Selbstversorgung hat sehr viel mit Selbstbestimmung zu tun, obiges Zitat von Luisa Francia bringt das sehr schön auf den Punkt. Wer seine Gesundheit selbst in die Hand nehmen möchte, der befreit natürlich zuerst einmal seinen Vorratsschrank in der Küche von allem, was nur Nahrungs- und nicht LEBENsmittel ist und auch das eigene Oberstübchen sollte dann gründlich ausgemistet werden.
Darüber hinaus ist „gegen jede Krankheit ein Kraut gewachsen“, das sagte schon Pfarrer Kneipp, eines davon möchten wir euch heute ans Herz legen – es ist nahezu allgegenwärtig und altbekannt, es gibt auch schon viele Berichte darüber, aber da es so leicht zu "bekommen" und zu verarbeiten ist, stellen wir es hier stellvertretend vor: die Rede ist vom Spitzwegerich!
Bei Spaziergängen bildet er das Notfallmittel bei Insektenstichen: Einfach ein Blatt grob zerkauen und den Brei dann auf die Stichstelle auftragen - wirkt wunderbar!
Als Salbe hilft er bei Stichen jeder Art, Wunden, Entzündungen, Ekzemen und Verbrennungen, als Saft oder Sirup bei Husten und anderen Atemwegserkrankungen wie Asthma und Lugenentzündung, sowie Reizdarm und Magenschleimhautentzündungen. Des weiteren wirkt er entzündungshemmend, antibakteriell, beschleunigt die Wundheilung und stärkt die Immunabwehr.
Die Herstellung von Sirup und Salbe ist denkbar einfach:
Sowohl für Sirup, als auch für Salbe gibt es jeweils ein Rezept für Geduldige und eins für Ungeduldige.
Salbe für Geduldige:
Die grob zerhackten Spitzwegerichblätter werden mit gutem Öl bedeckt, dann dürfen sie zwei Wochen an einem sonnigen Örtchen ziehen. Anschliessend, wird das Öl abgeseiht und mit 12 Gramm Bienenwachs pro 100 ml Öl im Wasserbad erhitzt, bis das Wachs geschmolzen ist. Abfüllen in Tiegel - et voilà!
Salbe für Ungeduldige:
Gehe vor wie oben, aber anstatt, dass du zwei Wochen wartest, erhitzt du den Spitzwegerich im Öl im Wasserbad und lässt ihn für 30 Minuten bei geringer Wärme ziehen.
Als vegane Variante kann man auch einfach den Spitzwegerich in Kokosöl ansetzen, dieses verfestigt sich dann bei Zimmertemperatur wieder.
Sirup für Geduldige:
Hack die Spitzwegerichblätter grob in Stücke, schichte sie lagenweise mit Zucker (oder Honig) in ein Schraubglas (letzte Schicht sollte aus Zucker bestehen, sodass die Blätter bedeckt sind) und lagere das Ganze dunkel. Nach zwei Monaten hat sich der Zucker verflüssigt, den so entstandenen Sirup kannst du nun in Flaschen abfüllen.
Sirup für Ungeduldige:
Die grob gehackten Blätter werden in einem Topf mit Wasser bedeckt, dann kochst du einen Sud daraus, indem du das Ganze 20 Minuten simmern lässt. Anschliessend filterst du den Sub and gibst Zucker hinzu, sodass der Zuckeranteil bei mind. 60% (das garantiert die Haltbarkeit deines Sirups) liegt. Den Zucker auflösen und den Sirup abfüllen.
Auf den Fotos haben wir mal den angesetzten Ölauszug, sowie die Sirupproduktion für Ungeduldige dokumentiert:
Öl-Ansatz und Sirup-Ansatz für Geduldige
Spitzwegerich simmert 20 Minuten im Wasser
Der fertige Sirup für Ungeduldige - die dunkle Farbe ergibt sich durch den Rohrohrzucker
Der Sirup für Geduldige nach 1 Woche - man sieht unten schon, dass der Zucker anfängt, sich zu verflüssigen!
Sieht so aus, als hättest du noch keine Wahl getroffen.