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Wer bin ich?

15.02.2020

Maria war ein sehr aufgewecktes Mädchen und stellte viele Fragen. Eines Tages stellte sie ihrem Vater die Frage: „Papa, woher komme ich?“ Ihr Vater, der stets darauf bedacht war, ihre Fragen gewissenhaft zu beantworten, sagte ihr, dass sie aus der Liebe zwischen Mama und Papa entstanden sei. Nun fragte sie ihn weiter: Papa, wer bin ich?“ Und ihr Papa sagte ihr, dass sie Maria sei, ein zauberhaftes Mädchen, das ihre Eltern sehr lieben. „Papa, warum bin ich eigentlich hier?“, fragte Maria nun. Ihr Vater nahm sie in den Arm und sagte zu ihr: „Damit Du am Leben Freude hast, es genießt und uns auch Freude bringst.“ Maria fragte weiter: „Papa, wo gehe ich hin, wenn ich einmal sterbe?“ Da wusste der Vater auch nicht sofort eine Antwort und er bat sie, ihm Zeit fürs Überlegen zu geben. Nach einiger Zeit antwortete der Vater ihr: „Dein Körper wird wieder zu Erde um die Blumen, Bäume und Sträucher düngen und Du selber wirst über deine Kinder weiter leben, so wie ich und Mama über Dich weiter leben werden. Erst einmal befriedigte Maria diese Antwort, aber irgendetwas in ihr sagte ihr, dass bei dieser Antwort etwas fehlt, denn sie war ja von ihrem Wesen her völlig anders als ihr Papa und auch als ihre Mama. Wohin geht also einmal das Wesen ihrer Mama und ihres Papas, die sie sehr liebte und deren Wesen sie doch spürte. Klar, lebte ein Teil von ihrem Papa und ihrer Mama sicher mit ihr weiter – aber eben nicht alles.

Maria kam nun in die Schule, wo sie auch Religionsunterricht erhielt und sie fragte ihre Religionslehrerin: Liebe Frau Weiser, woher komme ich? Frau Weiser antwortete ihr: „Du kommst von Gott.“ Nun stellte sie Frau Weiser die zweite Frage: „Wer bin ich?“ Sie antwortete ihr: „Du bist eine Seele, die auf die Erde kam“. „Frau Weiser, warum bin ich denn als Seele auf die Erde gekommen?“, fragte Maria gleich hinterher. „Um nach den Geboten Gottes zu leben“, liebe Maria. Als Nächstes stellte Maria nun auch Frau Weiser die Frage: „Wohin gehe ich, wenn ich einmal sterbe?“ Frau Weiser antwortete: „Dein Körper kam aus der Erde und er wird wieder zu Erde – so steht es schon in der Bibel und Deine Seele geht entweder zu Gott, wenn Du gottesfürchtig gelebt hast, oder sie kommt ins Fegefeuer, wenn Du die Gebote Gottes nicht beachtet hast.“

Maria dachte darüber nach und merkte, dass ihr der Teil der Antwort von Frau Weiser gut gefallen hat, der von der Seele sprach – dass sie eine Seele sei, die von Gott komme und dass sie auch zu Gott wieder zurück könne, wenn sie entsprechend gelebt habe. Was den Rest anbetrifft, so gefiel ihr die Antwort ihres Vaters wesentlich besser, denn da spielte die Liebe eine große Rolle, die in der Antwort von Frau Weiser völlig fehlte. Sie dachte viel darüber nach und ihr wurde klar, dass in beiden Antworten ein kleiner Teil der Wahrheit steckt – aber sehr viel weiter brachte sie die Antworten von Frau Weiser auch nicht.

Maria wurde größer und erwachsener. Sie las sehr viele philosophische Bücher, aber in keinem der Bücher bekam sie wirklich befriedigende Antworten auf ihre Fragen. Eines Tages sah sie ein Plakat, auf dem ein Vortrag angekündigt wurde mit dem Titel: „Was ist der Mensch wirklich?“. Da diese Frage ihrer eigenen Frage: „Wer bin ich?“ doch sehr nahe kam, ging Maria zu dem Vortrag. Und wirklich, dieser Vortag brachte ihr einige Antworten zu ihren Fragen. Dort wurde gesagt, dass der Mensch eine Seele habe und dass es die Seele sei, auf die es ankomme und nicht der Körper. Es wurde gesagt, dass die Seele in den Körper gekommen sei, um hier zu lernen.
Mit vielen Aussagen konnte Maria etwas anfangen, aber viele warfen sofort bei ihr neue Fragen auf. Als erstes kam ihr die Frage: „Was soll die Seele denn hier lernen, wenn sie von Gott kommt und Gott alles weiß und alles kennt?“
Maria schloss sich dem Orden an, der diesen Vortrag organisiert hatte, weil sie davon ausging, dass die Menschen dieses Ordens ihr vielleicht dabei helfen könnten, all ihre Frage zu beantworten. Sie las nun die ganze Literatur der sie in diesem Orden habhaft wurde, sprach mit vielen anderen Ordensmitgliedern und fand auch auf viele Fragen eine Antwort – vor allem der Gedanke der Reinkarnation, dem die Mitglieder dieses Ordens anhingen, passte in das Weltbild, das sie auch hatte. Aber die Frage, was die Seele denn lernen könnte – warum sie also überhaupt in die Materie gegangen sei – wurde ihr hier nicht so beantwortet, dass sie davon befriedigt gewesen wäre. Was soll also die Seele lernen? Ihr wurde gesagt, dass sie durch Leid lerne ihr wahres Wesen zu finden. Dass die Menschen durch die Erkenntnis und das Durchleiden des Bösen das Gute erkennen. Ihr wurde gesagt, dass sie dadurch ihre Seele veredeln würde und diese wieder zurück zu Gott fände. Die Materie sei nur dazu geschaffen worden, die gefallenen Seelen, die vom Baume der Erkenntnis gegessen hätten, aufzufangen und ihnen den Weg in die Feinstofflichkeit wieder zurück zu weisen. Andererseits erzählten sie, dass es in der Feinstofflichkeit kein Gut und Böse gäbe. Maria fragte sich, wie die Seelen durch die Erkenntnis von Gut und Böse denn fallen konnten, wenn es vorher keine Materie und somit kein Gut und Böse gab? Woher kommt denn das Böse, wenn es dies im Feinstofflichen nicht gibt? Maria trat aus dem Orden wieder aus und suchte weiter nach Antworten.

Maria beschäftigte sich mit nun mit den unterschiedlichsten Religionen. Was ihr dabei auffiel, war, dass nach den Vorstellungen von allen Religionen die Menschen nicht von alleine zu Gott finden könnten – sie brauchten Priester oder Gurus dazu. Das passte ebenfalls nicht in das Bild, das Maria sich machte, denn ihr war klar: Wenn die Seele von Gott kommt, dann muss sie auch alles göttliche Wissen in sich haben und auch eine direkte Verbindung zu Gott – sie braucht dazu keinen Vermittler.

Nun las Maria alle möglichen esoterischen Schriften. In vielen der Schriften kam zum Ausdruck, dass es das einzige Ziel der Seele sei, aus der Materie so schnell wie möglich wieder auszusteigen und sie waren voll von Tipps wie man es macht, dem Feinstofflichen wieder näher zu kommen, also „aufzusteigen“. Da wiederum fragte sich Maria, warum Gott dann überhaupt die Materie geschaffen habe, wenn wir so rasch wie möglich aus ihr wieder aussteigen sollen.

Maria hatte sich bis dahin schon sehr viele eigene Gedanken gemacht und sie kam dadurch immer mehr an ihr eigenes – in ihrer Seele verborgenes Wissen heran. Ihr wurde immer klarer, dass sie, wenn sie ein Kind Gottes ist, ja auch die Verbindung zu dem göttlichen Wissen hat. Und ihr wurde klar, dass ein liebender Gott niemals seine Kinder durch Leid für etwas, das sie tun, leiden lassen würde, sondern, dass sich jeder selber Leid antut, der Gottes Schöpfung und damit auch anderen Menschen schadet. Viele Dinge offenbarten sich ihr so nach und nach, aber sie konnte nur noch mit wenigen Menschen darüber sprechen, weil vieles, was sie sagte, nicht begriffen wurde.
Maria hatte längst selber Kinder bekommen und eines Tages stellte ihr Sohn die Fragen: "Mama, warum wurden Seelen erschaffen? Was können denn Seelen innerhalb der Materie, was Gott nicht kann? Maria konnte ihm diese Frage nicht so ohne weiteres beantworten, doch sie hatte inzwischen längst die Angewohnheit, wenn sie abends im Bett zur Ruhe kam, über solche Dinge nachzudenken und dann abzuwarten, was ihr daraufhin für Gedanken "einfallen". Und dann erschienen Bilder vor ihrem "Inneren Auge". Sie sah, wie ein Kind jubelnd mit dem Schlitten den Berg herunter fuhr. Sie sah, wie an einem heißen Sommertag Menschen, vor Glück jauchzend, vom Baum in einen kalten Bergsee sprangen. Sie sah die Geburt eines Kindes und die Freudentränen der Eltern bezüglich dieses Wunders. Vor ihren Inneren Auge sah sie Menschen fröhlich lachen, singen und tanzen. Dann war ihr plötzlich alles klar und auch ihre eigene, bisher noch nicht zur vollen Zufriedenheit beantwortete Frage erschien ihr keine Frage mehr!
Die Antwort auf all diese Fragen ist so einfach, wie im Universum alles ganz einfach ist – viel zu einfach, um darum komplizierte Systeme zu bauen: Die Gefühle sind der Schlüssel!
Gott hat die Materie gemacht aus dem Gedanken an eine wunderbare Schöpfung und er hat die Seelen in die Materie geschickt, damit sie sich innerhalb der Materie an seiner Schöpfung erfreuen und mit ihm gemeinsam die Schöpfung fortführen. Der individuelle Mensch ist ein Kind Gottes und durch seinen Geist mit Gott stets verbunden. Er ist als Seele in die Materie gegangen, um sie als Individuum mit all seinen Sinnen zu erleben, sie mit seinem eigenen Schöpfungsgedanken und Schöpfungen zu bereichern und Gott damit zu erfreuen. Und er wird nach seinem Tode so lange immer wieder erneut in die Materie eintauchen und Gottes Werk gemeinsam mit ihm weiter führen, so lange er Freude daran hat. Es gibt unendlich viele unbelebte Sterne im Universum und der Mensch ist als Schöpfer in der Lage, sie alle zu beleben und überall Wunder geschehen zu lassen.

Text von Christa Jasinski

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